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Akkusatz
Ein typischer Akksatz, eine Reihen- und Parallelschaltung von Lithium-Ionen-Akkumulatoren, beherbergt z. B. ca. 7.000 einzelne Akkus. Darin können 85 Kilowattstunden elektrischer Energie gespeichert werden.
Man kennt diese Akkumulatoren (typischerweise in der Bauform 18650, Einzelakkus mit 18 mm Durchmesser und 65 mm Länge, auch aus hochwertigeren Taschenlampen. Darin befinden sich dann ein oder zwei dieser Akkumulatoren.
Die im Prinzip gleiche Akkutechnik befindet sich in Handys, in Foto- und Filmkameras.
Warum ist der Ausdruck “Batterie” bzw. “Fahrzeugbatterie” eigentlich falsch?
Eine Batterie ist, vereinfacht formuliert, zum einmaligen Gebrauch gedacht und wird während der Benutzung chemisch zersetzt. Ein Akku(mulator) hingegen kann häufig wieder aufgeladen werden. Insoweit ist auch die normale Starterbatterie im Auto keine Batterie, sondern ein Akkumulator, üblicherweise ein Blei-Säure-Akkumulator. Der Ausdruck “Batterie” ist insoweit zwar umgangssrachlich etabliert, doch sowohl bei der “Starterbatterie” in einem Auto mit Verbrennungsmotor als auch bei der “Fahrbatterie” in einem Elektroauto handelt es sich um Akkumulatoren, kurz Akkus.
Kann man einen Akku beliebig oft wieder aufladen?
Nein. Abhängig von der sogenannten Zyklenfestigkeit kann ein Akku (grob) zwischen 500 und 2.000 Lade- und Entladevorgänge aushalten. Danach ist dessen Kapazität z. B. auf 80% der Anfangskapazität reduziert und muss ausgetauscht werden. Bezogen auf ein Elektroauto hängt es vom Einsatzprofil des Fahrzeugs ab, wann der Akkusatz ausgetauscht werden muss. Falls von z. B. ursprünglich 300 km Reichweite eines Tages nur noch 150 km übrig sind, die Akkus also nur noch die halbe Speicherkapazität aufweisen, kann das unproblematisch sein, wenn man das Auto nur nutzt, um damit die Frühstücksbrötchen vom 5 km entfernten Bäcker zu holen.
Verschlissene Akkus können noch ein “zweites Leben” fristen, etwa als stationärer Stromspeicher für regenerative Energie, bevor sie endgültig der Verwertung zugeführt werden müssen.
Verschleißen Akkus durch Volladung und durch Tiefenentladung schneller?
Ja. Ein Lithium-Ionen-Akku hat eine wesentlich längere Lebensdauer, wenn er nicht zu tief entladen wird, wenn die Ladung schonend (nicht zu schnell) erfolgt - und wenn er nur zu etwa 90% voll geladen wird.
Ein Akkusatz, bestehend aus 7.000 Einzelzellen (Einzelakkus), kostet immerhin 15.000 - 20.000 Euro. Insoweit ist ein schonender Umgang damit geboten, einmal mit Rücksicht auf die Umwelt, dann auch mit Rücksicht auf den Geldbeutel. Auch ein Überhitzen durch Schnellladen und Schnellentladen mögen Lithium-Ionen-Akkus nicht gern. Daher werden diese beim Schnellladen und beim Schnellentladen gekühlt.
Verkürzt eine schonende Behandlung der Akkus die Reichweite des Elektroautos?
Ja. Wenn ein Akku nur zu 90% geladen wird und 10% Restkapazität verbleiben sollen, stehen z. B. von 85 Kilowattstunden Nennkapazität nur etwa 80% zur Verfügung, also ca. 68 Kilowattstunden. Bei einem älteren Akkusatz, der bereits einen Teil seiner ursprünflichen Kapazität verloren hat, gilt das entsprechend. Ist z. B. nur noch eine Gesamtkapazität von 70 Kilowattstunden vorhanden, ist bei schonendem Umgang auch nur 80% hiervon verfügbar, also 56 Kilowattstunden.
Das ist ein Hauptgrund, warum Reichweiteangaben so stark schwanken. Ein 85-Kilowatt-Akku schafft bei einem Verbrauch von 20 Kilowattstunden / 100 km eine Entfernung von 425 Kilometer. Bei flotterer Fahrweise werden z. B. 30 Kilowattstunden / 100 Kilometer verbraucht, oder auch im Winter (Heizungsenergie) bzw. im Hochsommer (Energie für Klimatisierung) Ein etwas “angeschlissener” Akkusatz, dem man unter diesen Bedingungen nur 56 Kilowattstunden entnehmen möchte, reduziert die Reichweite auf 187 Kilometer bis zur nächsten Steckdose. Es hängt also von vielen Faktoren ab, welche Reichweite die “richtige” ist.
Ein Tipp für AutofaherInnen mit Verbennungsmotoren: Ein Liter Benzin wiegt 750 Gramm, ein Liter Diesel wiegt 840 Gramm. Wenn Sie wenig fahren, bietet es sich an, den Tank nicht ganz zu füllen. 40 Liter weniger Benzin, die Sie nicht unnütz spazieren fahren, sparen 30 Kilogramm Fahrzeuggewicht, die nicht mitbewegt werden müssen - und das spart Benzin und Bremsverschleiß.
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