Aktuell: Lieber einen neuen Benziner oder einen neuen Diesel?
Die Verunsicherung ist groß - wenn es kein gasbetriebenes Auto sein soll und kein älterer Gebrauchter, dann stellt sich die Frage, ob man wegen der geplanten Dieselfahrverbote vielleicht mit einem Benziner auf der sicheren Seite ist.
Theoretisch lautet die Antwort auf diese Frage JA - praktisch lautet die Antwort VIELLEICHT.
Denn viele “moderne” Benziner verfügen über eine Benzin-Direkteinspritzung, oft ergänzt um eine Turboaufladung. Die Hubräume schrumpfen gleichzeitig immer weiter (“Downsizing”). In der Folge entstehen bei der Verbrennung Feinstäube, die zu weiteren Problemem führen können.
Einige neue und neuere Benzinermodelle toppen die hierzu vorgesehenen EU-Grenzwerte locker um den Faktor 1.000 (in Worten: eintausend).
Dazu kommen häufig abenteuerliche Stickoxid-Ausstöße (die NOx-Fraktionen, wie sie heute in aller Munde sind)
Eine von vielen guten Quellen zum Thema: https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/benziner-direkteinspritzung-so-schmutzig-alte-diesel/
Abhilfe ist durch Filtertechnik in Sicht, die ab 2018 eingeführt werden soll. Ob und wie das in der Praxis klappt, ob diese Filter halten, was sie versprechen, das steht offenkundig noch in den Sternen.
Einige Benziner werden noch mit Saugrohr-Einspitzung angeboten, eine Technik, die sich zwischen 1980 und 2010 bewährte und nur wegen der etwas höheren Kraftstoffverbräuche (=höherer CO2-Ausstoß) allmählich ausstirbt.
Gerade größere Benzinmotoren (zwei bis sechs Liter Hubraum) sind, soweit sie noch über die “alte” Saugrohreinspritzung verfügen, oft sehr unauffällig, was den Ausstoß von Feinstäuben und NOx angeht. Geringere Drücke und vollständigere Kraftstoffverbrennung bei nicht zu hohen Verbrennungstemperaturen sind die Ursache dafür.
Dafür kann -je nach Fahrstil- der Verbrauch etwas höher ausfallen. Saugrohreinspritzer ohne Turboaufladung geben auch etwas weniger Leistung ab als neue aufgeladene Direkteinspritzer. Besteht Bedarf an einer höheren Motorleistung, muss man einen hubraumstärkeren Motor wählen. Ein “moderner” 1,6-Liter-Turbo-Direkteinspritzer gibt etwa so viel Leistung ab wie ein älterer 2,8-Liter-Saugrohreinspritzer, beide Konstruktionen liefern in etwa 200 PS.
Auch das Problem mit zu hohen CO - Werten (giftiges Kohlenmonoxid) ist größeren, vernünftig gewarteten Saugrohr-Einspritzmotoren fremd. Ich kenne nur gemessene CO-Werte von 0,0% / 0,0% (erlaubt sind 0,5% im Leerlauf / 0,3% bei mittlerer Drehzahl), sowohl beim BMW 540i als auch beim Mercedes E430, auch nach mehr als 200.000 Kilometern Fahrleistung (Prüfprotokoll aus Januar 2018 zum Download).
|